Am 1.6.2000 begann die Expo 2000. Sie ist ein einmaliger Vorgang: Die »Mächtigen« dieser Welt zeigen ihren Zukunftsentwurf. Und der ist erschreckend: Nicht nur, daß High-Tech wie neue Atomkraftwerke, viel Gentechnik, Reproduktionstechnologie usw. diese Zukunft prägen, sondern daß die MacherInnen der Expo vorgeben, daß dieser Entwurf ·
Das Zentrum bildet der Themenpark, wo mit hohem technischem Aufwand eine zukünftige Welt aufgebaut wird. Den BesucherInnen wird suggeriert, sie könnten hier schon im Jahr 2000 die Welt von morgen betrachten. Dabei werden jeweils die Probleme des Jahres 2000 und passende, ausschließlich technische Lösungsmodelle gezeigt.
Die Praxis der Expo zeigt zwar, daß die Weltausstellung wirtschaftlich ein Flop wird, die Ideologie jedoch bleibt: Unter der Tarnung von Disneyland-Atmosphäre und Kulturprogramm stehen High-Tech-Lösungen im Vordergrund. Expo-Widerstand ist mit roher Polizeigewalt begegnet worden, die Medien werden systematisch belogen (z.B. über den ``Erfolg'' des ersten Tages der Expo) und als Folge des Mißmanagements die ArbeiterInnen aus den Zeitarbeitsverträgen gefeuert. Gewerkschaften und andere stehen tatenlos daneben und verfolgen irritiert, was sie selbst mit geschaffen haben. UmweltschützerInnen wie der DNR-Schatzmeister Jürgen Resch, beteiligten sich an dem Versuch, die Expo gesundzureden. Die Kapitalismus-``Maschine'' läuft selbständig, auch wenn das Ereignis selbst zum Flop und zum Pleiten-Pech-und-Pannen-Betrieb wird.
ReferentIn: Jörg Bergstedt
aus: Reiskirchen-Saasen
Literatur: http://www.thur.de/home/annette/uvu.html
Zeit und Ort: Donnerstag, 06.07.00, 20.00Uhr 1/061
Hinweis: