Der Irak


Alternativen zu Embargo und Krieg

Der Sicherheitsrat hat eine neue Resolution verabschiedet (SCR 1441) die im Falle der "Verletzung seiner Pflichten" dem Irak "ernste Konsequenzen" androht. Obwohl der Irak auch diese schärfere Resolution akzeptierte, ist die Kriegsgefahr nicht gebannt. Aufgrund ihrer provokativen Forderungen und ungenauen Formulierungen sind Konflikte zwischen den UN-Inspektoren und irakischen Stellen vorprogrammiert. Die USA halten sich weiterhin das Recht vor einen Krieg auch ohne UN-Mandat zu beginnen und haben ihre Kriegsvorbereitungen intensiviert. Ein Krieg kann somit jederzeit beginnen.

Das Opfer dieses Krieges wird die irakische Bevölkerung sein. 150.000 Menschen starben bereits 1991 durch den ersten Krieg, diese Zahl wird nach Einschätzung von Experten der Opfer bei einem neuen Feldzug noch höher ausfallen. (siehe IPPNW [http://www.ippnw.de/]). Tägliche Opfer fordert aber nach wie vor das Embargo, an dessen Folgen bereits über 1,5 Millionen Menschen gestorben sind.

Bisher konnten die USA keine ernsthaften Beweise für eine Bedrohung des Friedens durch den Irak vorlegen. Dessen Entwaffnung ist auch nicht das eigentliche Ziel, das die Regierungen der USA und Großbritanniens mit ihrer Kriegspolitik verfolgen, es geht bekanntermaßen um wirtschaftliche und strategische Ziele im Irak und der gesamten erdölreichen Region.

Die meisten europäischen Regierungen und die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung lehnen einen Krieg ab. Seit 12 Jahren aber ist der Kontakt zum Irak auf diplomatischer wie auf Nichtregierungs-Ebene nahezu unterbrochen. Im wesentlichen dominiert die US-amerikanische Sicht auf den Irak. Es überwiegt Desinformation. Alternativen zu Krieg und Embargo werden nicht entwickelt.


ReferentIn: Joachim Guilliard


aus: Heidelberg


Vita: Joachim Guillard ist Journalist und veröffentlicht in der Jungen Welt


Literatur: Joachim Guillard, Rüdiger Göbel, Michael Schiffmann (Hrsg.) · Der Irak - ein belagertes Land


Literatur: http://www.irak-kongress-2002.de


Zeit und Ort: Dienstag, 10.12.02, 20.00Uhr 46/260


Hinweis:


Mitveranstalter: AStA Uni Kaiserslautern