- Die exakte Naturwissenschaft produziert bekanntlich objektive Erkenntnis, aber was ist das eigentlich?
- Handelt es sich dabei um Ergebnisse, die schlicht wahr sind, und zwar für alle Menschen gleichermaßen, unabhängig von der Gesellschaftsform, in der sie leben?
- Oder ist ihre Gültigkeit mit der Gesellschaftsform verknüpft, die sie hervorgebracht hat, der bürgerlichen Gesellschaft?
Eine genaue Analyse der naturwissenschaftlichen Methode, wie sie bereits Kant vorgenommen hat, zeigt, daß die Naturwissenschaft auf sich gegenseitig stützenden Annahmen beruht, die sich ihrerseits aber nicht empirisch ableiten lassen, sondern umgekehrt erst die Art und Weise konstituieren, in der die modernen Naturwissenschaft an die Wirklichkeit herangeht. Diese Annahmen scheinen uns selbstverständlich, waren es für Menschen in anderen oder früheren Gesellschaften aber keineswegs, sondern hängen eng mit der Vergesellschaftung über Geld und Ware zusammen, die die bürgerliche Gesellschaft (das ``warenproduzierende System'' Marx') charakterisieren.
- Welche Konsequenzen ergeben sich aus diesem Ansatz hinsichtlich einer Kritik der Naturwissenschaften, wie sie in den letzten Jahrzehnten vor allem der Feminismus entwickelt hat?
- Welche Konsequenzen ergeben sich für eine Perspektive der Aufhebung des warenproduzierenden Systems, das durch die von ihm selbst hervorgebrachten naturwissenschaftlichen Produktivkräfte in eine Krise gestürzt wird (Stichwort: Ende der Arbeitsgesellschaft)?
ReferentIn: Prof. Claus-Peter Ortlieb
ReferentIn: Hamburg
Vita: Professor am Institut für Angewandte Mathematik der Universität Hamburg.
Vita: Dort Koordinator des ``Schwerpunkts Modellierung und Simulation''.
Zeit und Ort: Dienstag, 13.1.1998
Zeit und Ort: , 20.00Uhr
Zeit und Ort: 11/241