Vertreibung aus dem Paradies


Über die Rückstellungen für atomare Entsorgung


Unterstützerin: Libertäre Gruppe Kaiserslautern

Wie lange werden die Atomreaktoren noch laufen? Wie lange wird die Wiederaufarbeitung und damit die Plutoniumwirtschaft noch betrieben? Über diese Fragen tobt seit Ende letzten Jahres eine massive und anhaltende Debatte. Die Betreiber sind in diese Auseinandersetzung voller Selbstbewußtsein gegangen, so, als hatte es nicht eben erst den Castorskandal gegeben. Bis heute hat man den Eindruck, als wären sie sich vollkommen sicher, daß, was immer sie wollen, letztlich von Schröder auch zugestanden wird.

Erstaunlich ruhig ist es jedoch im Zentrum der Atomwirtschaft. Hier liegen rund 55 Milliarden DM, die die Atomkraftwerksbetreiber für die Entsorgung und den Abriß der AKW's zurückgestellt haben. Diese Rückstellungen sind das Herzstück der Atomwirtschaft, sie sind steuerfrei, sie stehen den Unternehmen zur völlig freien Verfügung und sie mindern außerdem die auszuschüttenden Gewinne der Atomversorger. Paradiesische Zustände. Und eben die Vertreibung aus diesem Paradies fürchten die Atomwerker, wenn sie nun aus Wiederaufarbeitung und Atomenergie aussteigen sollen.

Der Vortrag wird sich mit folgenden Fragen beschäftigen:


ReferentIn: Wolfgang Irrek


aus: Wuppertal


Vita: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Wuppertal-Institut, Diplom-Ökonom. Arbeitsgebiete: U.a. Klimaschutz auf kommunaler Ebene, Rückstellungen im Kernenergiebereich, Ausschreibungsverfahren.


Zeit und Ort: Montag, 15.6.1999, 20.00Uhr ESG


Hinweis: Hermann-Hesse-Str. 50