Die aktuelle Situation im Kosovo


Bilanz eines ``humanitären Krieges''

Die im Juni `99 verabschiedete Resolution des UN-Sicherheitsrats sah unter anderem folgende Eckpunkte für eine Friedenslösung im Kosovo vor:

Als Ziel der UN-Resolution 1244 wurde der Aufbau einer demokratischen, multiethnischen Gesellschaft formuliert. Der zeitgleich von den G8-Staaten in Köln unterzeichnete Stabilitätspakt nannte als wichtigste Aufgaben den Abbau von Spannungen, die Förderung von Demokratie und Menschenrechten, die Pflege friedlicher Beziehungen, sowie die Schaffung dynamischer Marktwirtschaften in ganz Südosteuropa(!). Wie sieht nun die Realität im NATO-Protektorat Kosovo aus, wenn selbst Bernhard Kouchner, der Chef der UN-Mission (Unmik) bereits nach sechs Monaten das Scheitern der UN-Politik öffentlich eingesteht?

Die UCK wurde nicht entmilitarisiert, sondern in das Kosovo-Schutzkorps überführt und stellt u.a. alle Bürgermeister in den Städten. UCK-Führer Hacim Thaci ist weiterhin selbsternannter Chef der selbsternannten Republik Kosova.

Die meisten kosovo-albanischen Flüchtlinge konnten inzwischen zurückkehren, dafür wird unter NATO-Schutz der Kosovo von allen nicht-albanischen Menschen ``ethnisch gesäubert''. Inzwischen haben fast 300,000 Serben, Roma, slawische Muslime, Kroaten und Türken die Provinz verlassen (müssen). Wöchentlich werden ca. 30 Menschen aus politisch/ethnischen Gründen umgebracht; genauso viele wie in der Zeit des Bürgerkrieges zwischen der UCK und der jugoslawischen Armee vor Beginn des NATO-Bombardements!

Die von westlicher Seite behauptete Zahl von bis zu 100,000 getöteten Kosovo-AlbanerInnen, die die These vom Völkermord bestätigen sollte, erweist sich als glatte Übertreibung. Nach Angaben von Carla del Ponte, der Chefanklägerin des internationalen Gerichtshofs in Den Haag wurden im gesamten Kosovo bisher 2108 Leichen aus Massengräbern exhumiert.


ReferentIn: Achim Müller


aus: Kaiserslautern


Vita: Der Vortrag stützt sich u.a. auf die Angaben des aktuellen OSZE-Berichts zum Kosovo sowie auf eine umfangreiche Analyse der Medien zum Thema.


Zeit und Ort: Dienstag, 18.01.00, 20.00Uhr ESG


Hinweis: Hermann-Hesse-Str. 50