Die Neue NATO und der Kosovokrieg


Ende der 80er Jahre ist der ``realsozialistische'' Block auseinandergebrochen. Der Kalte Krieg, der nach 1945 die Welt im Ost-West-Konflikt gleichgeschaltet hatte, war gegenstandslos geworden. Damit auch die Nordatlantische Vertragsorganisation (NATO). Indes, statt radikal abzurüsten, statt die sozialen und ökonomischen Bedingungen des Friedens zu schaffen, haben die in der NATO organisierten Länder damit begonnen, dieselbe umzurüsten und militärisch auszubauen. Die Interessen der reichen Länder, die zugleich die militärisch am meisten hoch gerüsteten sind, sollen nun in Europa und anderwärts mobil und flexibel durchgesetzt werden, notfalls mit Waffengewalt.

Darum ist es höchste Zeit, daß sich BürgerInnen in der Bundesrepublik Deutschland und in anderen NATO-Staaten um diese neue, gegenwärtig reorganisierte und in ihren Zielen und Einsatzformen neu bestimmte NATO kümmern. Denn mit NATO-Hilfe soll garantiert werden, daß die Ungleichheiten in der global zusammengewachsenen Welt bleiben und zunehmen. Die Annahme ist falsch, damit würden wenigstens die Interessen der BürgerInnen der reichen Länder gewährleistet. Gewährleistet wird allein, daß die Konfliktursachen zunehmen; daß weltweit Aggressionen und Gewalt vielfältig ausbrechen; daß Flüchtlinge das Kennzeichen der Welt des 21. Jahrhunderts werden; und daß die Zunahme der Aggressionen und Kriege auf die reichen Länder und ihre BürgerInnen zurückschlägt:

Die alte-neue NATO-Strategie muß skandalisiert werden und durch andere Konzepte überzeugend in Frage gestellt und mit allen denkbaren Formen friedlich blockiert werden.


ReferentIn: Clemens Ronnefeldt


aus: Krastel


Vita: Clemens Ronnefeldt ist Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des internationalen Versöhnungsbundes.


Vita: In mehreren Einsätzen im ehemaligen Jugoslawien hat er lokale Friedensgruppen unterstützt und in Flüchtlingslagern mitgearbeitet. In zahlreichen Artikeln hat er seit 1992 die Kriege in Ex-Jugoslawien publizistisch aufgearbeitet.


Zeit und Ort: Dienstag, 25.01.00, 20.00Uhr 11/260